Sechs Wochen Homeschooling liegen hinter den Lehrern und Schülern. Auch die IT-AG war stark involviert in die Vorbereitungen und Umsetzungen. Zeit für ein kurzes Resumee.
Beginnen wir mit einem kurzem Rückblick: Nachdem sich die Infektionszahlen nach Weihnachten und dem Jahreswechsel erwartungsgemäß eher nach oben als nach unten orientierten, planten die Schulleitung, der Vorstand und auch die IT-AG bewusst mit dem Unvermeidbaren. Diese Vorgehensweise zahlte sich aus, so dass wir pünktlich am ersten Schultag, dem 11. Januar, mit hybridem Unterricht in den unteren Jahrgängen starten konnten.
Des Weiteren wurden schon im Spätsommer alle die Schule besuchenden Familien befragt, ob zuhause Computer für Kinder während eines zu erwartenden zweiten Corona-Lockdowns zur Verfügung stehen. Anhand der Rückmeldungen der Familien bereiteten wir Rechner vor, welche von der IT-AG mit Hilfe der Lernbegleiter „unter die Leute gebracht“ wurden. Auch die Laptops, die wir aus dem Corona-Soforthilfepaket erworben hatten, wurden in den Klassen verteilt.
Einen besonderen Dank möchten wir den Spendern von Tablets und Laptops aussprechen, die sich auf unseren Aufruf vom 16. Januar gemeldet haben. Klasse!
Zurück zum Resumee: Im Großen und Ganzen lief es gut, was auch den Erwartungen der drei oben Genannten nach den Vorbereitungen in den ersten Januarwochen entsprach. Die Lernbegleiter haben mittlerweile eine sehr gute Routine im Umgang mit Laptops, unseren in- und externen Netzwerken, den Microsoft’schen Tücken in O365 und den Herausforderungen des „Remote-Unterrichts“ entwickelt. Parallel gab es seitens der IT-AG Hilfestellungen per Threema, Telefon und Email sowie digitale Workshops.
Dennoch war gerade für uns IT-ler die Lernkurve anfangs steil, so dass eine Menge Sonderschichten abends und an den Wochenenden gehörten:
- Es stellte sich schnell heraus, dass die verbaute Hardware – hier seien vor allem die noch nicht ausreichende Menge an WiFi-Accesspoints genannt – nicht ausreichten, so dass ad hoc mit zusätzlichen mobilen Switches, Dutzenden Metern zusätzlicher Kabel und diverser Umstellungen im Technikraum ausgeholfen werden musste.
- Alle Einrichtungen des Campus teilen sich eine Internetleitung (von der kleiner dimensionierten Backup-Leitung mal abgesehen). Somit musste zu Peakzeiten ein Kompromiss gefunden werden, wer wann mit seinen Daten „Vorfahrt“ hat und wer einen anderen Zeitraum nutzt.
- Wir werteten die Logfiles der Modems und der Firewall aus und monitorten stellenweise live mit, wenn es in „Guten-Morgen-Calls“ der Klassen zu kurzen Hängern kam.
In einem ersten Schritt wurde nach einer kurzfristigen Budget-Genehmigung des Vorstands (vielen Dank an dieser Stelle) die Kapazität der Haupt-Internetleitung um 65% erhöht. Dadurch erhoffen wir uns kurzfristig eine Entspannung, vor allem was die Upload-Geschwindigkeit (der übliche Flaschenhals der Internetleitungen) anbelangt.
Wie stark der Traffic stieg, zeigt sich, wenn man einen Blick in die Logfiles wirft (siehe auch die unten gezeigten Bilder):
- In nur drei Wochen wurden 350 GB Daten empfangen und gesendet. Dies ist mehr als eine Verdreifachung des gesamten Traffics der Vormonate (ohne Homeschooling).
- Hielten sich in den Vormonaten die Up- und Downloads in etwa die Waage, entfielen im Januar zwei Drittel des Traffics auf den Upload (ein Drittel auf den Download). Im Vergleich zum Vormonat stieg der Upload um 250%, der Download um 100%.
- Die Bilder zeigen sehr schön, wie der Traffic quasi aus dem Nichts (beginnend mit den Morgencalls) ansteigt. Genauso schlagartig fällt er zum Mittagessen wieder in sich zusammen.
Weitere Anschaffungen im Bereich Infrastruktur folgen nun aus dem Digitalpakt. Unser Bedarf, der schon so gut wie ermittelt war, wird im Licht des Homeschoolings zurzeit nachjustiert und dann dem Vorstand zur finalen Budgetierung vorgelegt. Dabei handelt es sich insgesamt um einen mittleren fünfstelligen Betrag.
In einem weiteren Schritt wurde am letzten Januar-Wochenende von der IT-AG das Traffic-Shaping bzw. Loadbalancing (also die Lastverteilung) innerhalb der verschiedenen internen Netze nicht nur auf die neue Geschwindigkeit justiert, sondern auch die internen Netze und die Ports untereinander priorisiert.
Des Weiteren wurden noch einmal alle vorhandenen und neu verlegten Netzwerkkabel mit einem Prüfgerät einem Test unterzogen, um auch hier Fehlerquellen auszuschließen. Dieses Vorgehen lohnte sich, konnten doch direkt einige „Ecken und Kanten“ gefunden und ausgemerzt werden. Ein neuer Switch mit 48 GBit-PoE-Ports wurde mittlerweile ebenfalls im Rack in Betrieb genommen und sukzessive an die Patchfelder eingebunden.
Mit den vorgenannten Schritten sind wir für einen dritten Lockdown auf jeden Fall gut gerüstet. Richtig Fahrt aufnehmen wird das Thema, wenn die Anschaffungen aus dem Digitalpakt gekauft und auch verbaut sind – worüber an dieser Stelle natürlich wieder berichtet wird.