Eine Säule der Montessoripädagogik stellt die freie Arbeit dar. Maria Montessori benannte seinerzeit das Spielen als „Arbeit“, weil sie damit den Stellenwert hervorheben wollte. Freiarbeit bedeutet bei Montessori also nichts anderes, als dass das Kind aus einem vorgegebenen Angebot frei wählen kann, was es lernen möchte.
Innerhalb einer vorbereiteten Umgebung wählen die Kinder ihren Lerngegenstand und das Material, den Arbeitsplatz/Raum, bestimmen Zeitpunkt, Lerndauer und -tempo, den Schwierigkeitsgrad und gegebenenfalls den Lernpartner. Es wird erwartet, dass die gewählte Aufgabe „bearbeitet“ und nicht unüberlegt und grundlos beendet wird.
Die Kinder sind aber in der freien Lernzeit keinesfalls sich selbst überlassen. Sie werden von den Lehrkräften begleitet, um die Zeit der freien Arbeit für ihre persönliche Entwicklung in verantwortlicher Weise zu nutzen. Die Lehrkräfte nehmen dabei eine helfende, anregende und beratende Rolle ein.
Es ist somit nicht Freiheit von etwas, sondern Freiheit zu etwas.
Eine Freiheit zu handeln, wie es einem entspricht, eine Freiheit zu entscheiden, was man gerade lernen und vertiefen möchte. Grenzen hat die eigene Freiheit dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt. Diese Freiheit hat jedoch immer als Grenze das Gemeinwohl und entwickelt sich in der Auseinandersetzung mit Anforderungen, Erwartungen und Bedürfnissen. Ich kann tun, was ich möchte (unter Einhaltungen der Regeln und Grenzen) in einer vorbereiteten Umgebung.
Die freie Lernzeit ist also eine gute Möglichkeit die Selbständigkeit des Kindes zu fördern. So kann es durch eigenes Erleben und Ausprobieren Erfahrungen sammeln.