Hausaufgaben? Wozu?

In unserer Montessori-Schule gibt es keine Hausaufgaben. Warum das so ist, erläutern wir gerne:

  • Die Kinder beschäftigen sich während des Schulalltags viel intensiver mit der Materie als Kinder in anderen Schulformen. Deshalb sind Hausaufgaben weitestgehend unnötig.
  • Hausaufgaben haben keinen greifbaren Charakter. Häufig ist es ein stures Rechnen oder Aufschreiben. Maximal handelt es sich dabei um eine Reproduktion von bereits gelerntem Wissen.
  • Es existieren keine Studien, die belegen, dass das Wiederholen von Lerninhalten in Form von Hausaufgaben Wissen festigt oder verbessert.
  • Zum Teil haben die Kinder Projekte, die zu Hause erarbeitet werden und dann in der Schule vorgetragen werden. Das ist zwar keine Hausaufgabe im herkömmlichen Sinn, fördert aber die Beschäftigung mit einem gezielten Themenbereich.

Eines der wichtigsten Prinzipien der Montessori-Pädagogik ist die freie Wahl der Arbeit. Die Kinder können sich ihre Aufgabe aus der vorbereiteten Umgebung wählen und selbst entscheiden, wie lange, mit wem und wo sie sich mit diesem Lerngegenstand beschäftigen.

Dies sollte im Sinne der Erziehungskontinuität auch zuhause so gehandhabt werden. Deshalb gibt es an unserer Schule – wenn überhaupt – freiwillige, vom Kind gewählte und gewollte „Hausaufgaben“.

Ich kann den Schülern doch keine Hausaufgaben aufgeben. Die Schüler räumen mir dann das ganze Klassenzimmer aus und jeder nimmt ein anderes Montessori-Material mit.

Claus Dieter Kaul, Institut für ganzheitliches Lernen
 

Haustiere

Die Mensch-Tier-Beziehung ist etwas ganz Besonderes. Dies war bereits Maria Montessori bekannt. Auch ihr war es wichtig, Kinder mit Tieren zu konfrontieren. Es war Teil ihres Konzepts der Sozialerziehung und unterstützt besonders die Vermittlung von Verantwortung.

Die amerikanische Pharmakologin Karen Allen belegte zudem die stressmindernde Wirkung von Tieren auf den Menschen. Die Vorteile einer Tierhaltung in der Schule sind also sowohl fachlicher, didaktischer als auch erzieherischer Natur. So leben bei uns auf dem Campus sowohl im Kinderhaus also auch in der Schule Haustiere in den einzelnen Gruppen.

Unsere drei Rennmäuse

„Die Tierpflege ist ebenfalls ein Mittel zur Erziehung zur Verantwortlichkeit und findet in der Montessori-Pädagogik höchste Beachtung. Die Liebe der Kinder zu Tieren ist bekannt und weil durch die Liebe die schönsten Kräfte der Kinder zu Tieren geweckt werden, hat diese Erziehung von dieser Tatsache auszugehen und dem Kinde die Mittel zur Verfügung zu stellen, die seine Fähigkeiten wecken und stärken. In jedem Montessori-Heim sollten Tiere, wie Kaninchen, Mäuse, Katzen, Hunde vorhanden sein, für deren Pflege die Kinder aufzukommen haben“.

Montessori, M., 1923, S. 78)

Während des Schulalltags übernehmen die Schüler:innen die komplette Pflege der Tiere. Sie versorgen sie mit Wasser und Nahrung, säubern das Tierzuhause und sorgen dafür, dass sich das Tier nicht langweilt. Auch erleben sie mit, wenn ein Tier krank wird und besonderer Pflege bedarf.

Mit den Haustieren an unserer Schule lernen die Schüler:innen einen verantwortungsbewussten Umgang mit Lebewesen, fördern eine emotionale Bindung und den Respekt vor Lebewesen und erwerben Wissen über eine artegerechte Tierhaltung. Für die Ferien wird innerhalb der Gruppe ein Feriendienst eingerichtet, damit die Tiere auch während der Schließtage gut versorgt sind.